Hier möchten wir Sie über die verschiedenen Krankheiten des Australian Shepherd / Mini American Shepherd Krankheiten aufklären
Der MDR1 Defekt ist eine Gen-Erkrankung, betroffene Hunde reagieren empfindlich auf verschiedene Medikamente.
Das MDR1 Gen schützt gesunde Tiere vor dem Eindringen von eventl. gefährlichen Fremdstoffen wie z.B bei Arzneimittel oder Umweltgiften. Fehlt Hunden dieses Gen, dann ist der Schutzmechanismus reduziert und es kommt zu schweren Anzeichen einer Arzneimittelüberdosierung. Die Hunde zeigen nach Einnahme Vergiftungsanzeichen wie z.B Zittern, Benommenheit, Erbrechen - bis hin zum Koma und zum Tod.
Besondere Vorsicht bei:
- Ivermectin Präparate
Vererbung des MDR1 Gendefekt
Das MDR1 Defekt wird zwar vererbt, allerdings erkranken nur Hunde, die reinerbig (MDR1 --) sind. Hunde die nur ein betroffenes Gen, mischerbig sind, (MDR1 +-) erkranken nicht.
Jedoch geben sie ihre Erbanlage zu 50% an ihre Nachkommen weiter. Hunde die (MDR1 ++) sind, sind keine Träger und auch nicht betroffen.
HSF4-Defekt
Der HSF4 (Heat Shock Factor Protein 4) ist eine erbliche Augenkrankheit, der Hereditäre Katarakt (HC).
Dieser wird auch als grauer Star bezeichnet. Eine Linsentrübung ist die häufigste Ursache.
Vererbung des HSF4
Dieser Defekt wird rezessiv vererbt, sprich es müssen zwei Träger verpaart werden, damit kranke Nachkommen fallen.
CEA-Defekt
CEA bedeutet Collie Eye Anomalie. Sie ist eine Augenkrankheit die vorallem beim Collie und Australian Shepherd vorkommt.
Vererbung des CEA
Dieser Defekt wird rezessiv vererbt, sprich es müssen zwei Träger verpaart werden, damit kranke Nachkommen fallen.
prcd-PRA-Defekt
Prcd-PRA ist der Gentest für die progressive Retinaatrophie und ist eine Augenkrankheit bei der die Netzhaut des Hundes langsam abstirbt.
Vererbung des PRA
Dieser Defekt wird rezessiv vererbt, sprich es müssen zwei Träger verpaart werden, damit kranke Nachkommen fallen.
DM (Degenerative Myelopathie) ist eine neurologische Erkrankung, die das Rückenmark zerstört. Diese Erkrankung wird in zwei Gruppen aufgeteilt, junde und alte Hunde.
Bei älteren Hunden (ab 8 Jahre) beginnt diese Krankheit meist schleichend durch unkoordinierte Bewegungen der Hinterhand, gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Diese Erkrankung ist aber nicht schmerzhaft.
Bei jungen Hunden bricht diese Krankheit sehr selten aus.
Vererbung DM
Genotyp NN (reinerbig)
Dieser Hund trägt die Mutation nicht und hat somit auch kein Risiko an DM zu erkranken, und auch nicht an seine Nachkommen zu vererben.
Genotyp N/DM (mischerbig)
Dieser Hund trägt eine Kopie des mutierten Gens und besitzt ein geringes Risiko an DM zu erkranken. Die Mutation kann aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an seine Nachkommen weitergeben. Ein Träger sollte immer mit einem freien Tier verpaart werden.
Genotpy DM/DM (reinerbig)
Dieser Hund trägt zwei Kopien des mutierten Gens und hat ein hohes Risiko an DM zu erkranken. Er wird die Mutation zu 100% an seine Nachkommen weitergeben. Ein betroffenes Tier sollte nur mit einem freien Tier verpaaart werden.
Aber auch hier gilt, nicht alle betroffenen Tiere erkranken auch an DM.
HD (Hüftgelenksdysplasie) ist eine angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks. Alle Hunde können von HD betroffen sein. Es ist meist genetisch bedingt, kann aber auch durch falsch Ernährung, falsche Bewegung in jungen Jahren begünstigt werden.
Eine HD erkennt man meist, dass der Hund Schwierigkeiten beim Laufen hat und sich öfters hinsetzt. Den HD Grad kann man durch ein Röntgenbild feststellen.
HD Grad:
A: frei
B: frei
C: HD Verdacht (leicht)
D: HD Verdacht (mittel)
E: HD Verdacht (schwer)
ED (Ellebogendysplasie) ist wie HD eine vererbare Entwicklungsstörung des Ellenbogengelenkes, die auch auch durch falsche Fütterung und zu schnelles Körperwachstum begünstigt werden kann. Meist beginnt ED im Alter von 8 Monaten, die mit Schmerzen im Gelenk zum Vorschein kommen. Betroffene Tiere drehen den Ellebogen oft nach Außen oder Innen. Den ED Grad kann man wie bei einer HD über ein Röntenbild feststellen.
ED Grad:
A: frei
B: frei
C: HD Verdacht (leicht)
D: HD Verdacht (mittel)
E: HD Verdacht (schwer)
Als Brachyurie wird eine angeborene Stummelrute - eine Verkürzung der Rute bezeichnet. Man bezeichnet dies auch als NBT (Natural Bobtail). Der NBT gehört zum Rassestandard des Australian Shepherd / Mini American Shepherd. Die Rute kann hier unterschiedlich lang sein, von ganz kurz bis fast vollständig.
Ein NBT hat nichts mit dem Kupieren der Rute zutun. Ein kupierter Hund ist nicht gleich auch genetisch NBT, sondern kann auch langrutig geboren sein.
Der Australian Shepherd / Miniature American Shepherd ist laut Rassestandard ein Hund ohne Rute. Da die Aussies am Vieh gearbeitet haben, wurde die Rute kupiert, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Seit 1987 ist das Kupieren der Rute in Deutschland verboten, in anderen Ländern wie z.B in USA ist es noch erlaubt. Dort wird der Australian Shepherd / Mini American Shepherd auch noch nach Rassestandard kupiert.
Vererbung NBT
Ein NBT muss immer mit einem langrutigen Hund verpaart werden, da NBT x NBT verboten ist - Qualzucht.
Hier besteht die Gefahr der Verkürzung der Wirbelsäule.
Eine reine Merle Verpaarung ist in Deutschland verboten. Verpaart man zwei Merles, wird ein Teil der Nachkommen Blind & Taub.
Verpaart man zwei Merle Hunde mit dem Gen Mm (Mm x Mm) dann kommt es bei 25% der Nachkommen zum Pigmentverlust (MM), diese Hunde erscheinen dann fast Weiß. Die restliche Nachzucht ist zu 50% Mm und 25% mm.
Durch den Pigmentverlust haben diese double Merle oft rosa Nasen, unpigmentierte Lefzen und Augenränder.
Zuviel Weißanteil führt auch sehr oft zu Blindheit oder Taubheit.
Bitte achten Sie sehr genau auf sogenannte "Hobbyzüchter", die gerne mal Merle x Merle verpaaren, einfach weil sie es nicht besser wissen, oder weil sie viele Merles bekommen wollen. (Merles lassen sich besser verkaufen).
Oft werden diese Hunde dann ohne Papiere verkauft - so kann es niemand offiziel nachvollziehen wer die Mutter oder der nVater war.
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